Soziologen-Demo

War gerade an meiner ersten Demo seit gefühlten Jahrzehnten, für ein Soziologie-Studium an der Uni Bern.

(Als Hintergrund die deutlich zu gemässigte Bund-Berichterstattung: Frontseite, Interview Honegger, Stellungnahme Würgler und Kommentar Bund)

  • Würgler hat sich sehr sehr schlecht verteidigt, und schlägt damit immerhin Dekan Emons, der sich gar nicht erst blicken liess. Ganz penibel war Würglers Flucht als Honegger ans Mik kam.
  • Ich bin jetzt nicht unbedingt der grösste Freund von Honegger. Aber das war wieder mal ein ganz grosser Auftritt. Von allen Professoren und den wenigen Professorinnen die ich bei der WISO kenne ist sie einfach die einzige, die etwas auf dem Kasten hat.
  • Sehr positiv auch der Demoaufmarsch – meiner Einschätzung nach mindestens 150 Leute; wesentlich mehr als ich nach dem Gespräch mit Noz erwartet hätte. Und die Berufsdemonstranten gingen in der Menge unter.
  • Ziemlich unbrauchbar hingegen die Reden der Fachschäftler – nicht präzis aufs Thema, Schwierigkeiten beim ablesen, bemüht in der Struktur und viel zu lange. Ich habe mich direkt wieder wie in einem Soz-Seminar gefühlt und mich daran erinnert, weshalb ich meine 50 Soz-ECTS verbrannte und das Nebenfach auf Informatik wechselte. Wenns von der Professorin nie Feedback gibt, lernt man es halt auch nie. (nicht dass es bei den Historikern immer noch besser wäre, aber das musste ich erst später feststellen).
  • Und liebe Fachschäftler, Demos stellt man nicht im Halbkreis um die Redner auf und lässt die Redner ins Leere reden. Man nennt es auch protestieren und nicht posieren.

Mein Gefühl bleibt dasselbe – Linder, Emons und Würgler schieben die Verantwortung hin, decken sich gegenseitig und haben die Soziologie nur als Nebengleis für Polito im Kopf und Pulver ist halt eben GFL und kein Linker und begreift deshalb die Bedeutung der Soziologie nicht. An eine Rettung der Soz kann ich nur glauben, wenn die unterdessen Grossen alten Leute (Vollmer und Konsorten) eingeflogen werden.