Für einmal kann ich einfach wieder mal eine unbedingte Empfehlung abgeben: Neuland, ein begleitender Dok-Film zu einer Integrationsklasse in Basel. Nicht ein perfekter Film, aber wunderbar ist er allemal.
Etwas störend fand ich einzig, dass die drei genauer verfolgten Schicksale alle im Happy End enden, dies aber nicht thematisiert wird. Haben am Schluss wirklich alle, welche die Integrationsklasse besuchen, eine Lehrstelle? Oder wollte man die erfolglosen Schüler im Nachhinein nicht ausstellen? Oder hat man sich von Beginn weg auf die drei konzentriert, und hatte jetzt einfach Glück, dass alle eine Lehrstelle und eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben? Und was ist mit jenem Schüler, von dem wir ganz am Schluss erfahren, dass er immer noch keine Genehmigung hat? In dieser Frage ist ein bisschen unklar, was der Film genau verfolgt.
Etwas speziell finde ich auch noch, dass der Lehrer der Klasse nicht per se positiv wirkt. Einzelne eher deplazierte Bemerkungen, für mein Empfinden eher rücksichtslos was die körperliche Nähe angeht: Obwohl er sicher ein guter Mensch ist (und das meine ich bekanntlich restlos positiv) und einen guten Job macht, hat man nie das Gefühl, einer unfehlbaren Übergestalt zu begegnen. Und das finde ich eigentlich auch wieder sehr gut, auch wenn ich nicht sicher bin, wie stark dies beabsichtigt war.