Auf Anregung meiner Liebsten gings diesmal ins Münster, nach weiss nicht wievielen Jahren stand bei mir mal wieder ein Orgelkonzert an. Angepriesen wurde es nicht in den höchsten, sondern den lautesten Tönen: ‚Volumina‘ von György Ligeti wurde vom Bund als apokalyptische Feuerzungen angepriesen, als Werk, welches normale Orgeln technisch überfordere, die Komposition sei so intensiv, dass dem Publikum der heilige Geist über die Köpfe rauscht. Ok, das war gerade etwas dick aufgetragen, dessen war ich mir bewusst, trotzdem liess mich das Konzert etwas enttäuscht zurück. Die Musik war zwar harmonielos, aber auch an ihren stürmischten Stellen berauschte sie mich nicht. Ich hörte eine Orgel aus allen Rohren tröten, wurde aber von der Darbietung irgendwie trotzdem nicht vereinnahmt.
In den darauf folgenden Stücken von Bach und Schönberg glaubte ich dann festzustellen, was mir bei Liegti gefehlt hat: Auch bei wilder Musik benötige ich so etwas wie Interaktion, mehrere Stimmen, die sich auf einander beziehen, die miteinander streiten oder so. Aber wenns nur ein Brei lauter Töne ist, stelle ich keine Verbindung mit der Musik fest.
Nicht ein schlechter Abend, aber deutlich nicht so erinnerungswürdig, wie ich ihn mir erhofft hatte.