iTunes 7 nervt. Zumindest mich.
Ich sehe ein – für die meisten User wird es keinen Unterschied machen, oder sogar einen Schritt vorwärts darstellen, aber für mich ist es ein Rückschritt, und zwar ein relativ drastischer.
– Die neuen Funktionen: Sind für mich null und nichts. Ich besitze nur einen iPod, Filme und TV gibts in Europa noch nicht, das neue Interface ist nicht übel, aber auch nicht der Umwerfer.
– Bleibt als die grosse Neuerung: CoverFlow. Tatsächlich hat Apple dieses Feature eingekauft bei Steelskies, dem genialen Programmierer des genialen – nun ja eben CoverFlow. Immerhin. Apple hat sich da auch schon unfreundlicher benommen. Aber sehen wir uns die CoverFlow-Funktion mal etwas näher an:
– Kein Voll-Bildschirm möglich. Einer der Vorteile von CoverFlow war ja – dass man zB bei Gästen den Computer hinter die Musik ausblenden konnte – nun ist das gesamte iTunes-Interface immer zu sehen. Deutliche Minuspunkte.
– Stilleres Interface. OK, das ist wohl Geschmackssache. Das alte CoverFlow hatte mehr unruhige Bewegungen, wenn man der Maus ankam. Fand ich cool, aber ok, ist ein unnötiges Gimmick.
– Cover-Verwaltung 1: Das alte CoverFlow hat die Cover in einer eigenen Datenbank gehabt. Grosser Vorteil: Beim iPod-Abgleich war das ganze nicht drauf. iTunes-CoverFlow hingegen knallt (logischerweise) alle Covers in die iTunes Library und damit auch auf den iPod. Das macht bei mir fast ein halbes GigaByte aus, tatsächlich habe ich aber seit langer Zeit nur noch 50MB frei und muss für jedes zweite neue Stück etwas vom alten rauskicken. Vor dem nächsten Sync darf ich nun ein halbes Giga freimachen. Tammitammitammi. Und das obwohl mein 4G-iPod gar nichts mit Covern anfangen kann. Und nur deswegen kauf ich mir keinen 80GB-iPod. Nein, mache ich nicht.
– Cover-Verwaltung 2: Das automatisch nach fehlenden Covern suche lief bei mir auf den Anläufen 1 & 2 gar nicht und in Anlauf 3 nur ungenügend. Sehr viele Cover findet iTunes nicht – seis wegen falschen oder unbekannten Albentiteln, seis wegen obskurer oder zumindest Bern-Lastiger Alben. Das war natürlich bei CoverFlow nicht anders – aber mit CoverFlow konnte man dieses Problem beheben dank äusserst eleganter Amazon- & Google-Integration, die nun völlig fehlt. Und so etwas von Hand zu machen nervt, und extra dafür Software zu kaufen nervt auch (schon nur weil ich da – als ich vor ca. einem Jahr – verschiedene Tools evaluiert habe alle als nur mühsam zu bedienen verwarf). Zwischenzeitliche Korrektur: Auch Anlauf 3 kam nicht weit. Musste wieder manuell anstossen.
Fazit: CoverFlow in iTunes ist ein geiles Feature für alle, die CoverFlow bisher nicht kannten. Aber für CoverFlow-Fanatiker wie mich, und erst noch mit speziellen Bedürfnissen wie ich sie habe, ist es ein Rückschritt von einem mehr oder weniger perfekten Produkt zu einem nur teilweise brauchbaren. Und dafür wurde nun die Entwicklung am richtigen CoverFlow eingestellt.
Ach ja: Ein netter Artikel zum Interface von iTunes 7 findet sich bei Cocoa-Gigant Andy Matuschak